Letztes Update: 27. August 2024
Telko-Studie zeigt: Über die Hälfte der Verbraucher in der DACH-Region findet Telekommunikationsverträge zu teuer. Jeder Fünfte denkt über einen Anbieterwechsel nach. Besonders Mobilfunkkunden zahlen im Schnitt 15% mehr als bei Neuverträgen.
Die jüngste Telko-Studie von Simon-Kucher hat alarmierende Ergebnisse für die Telekommunikationsbranche in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) hervorgebracht. Über die Hälfte der Verbraucher (56 Prozent) empfindet das Preis-Leistungs-Verhältnis ihrer Telekommunikationsverträge als unausgewogen. Besonders besorgniserregend: Jeder fünfte Kunde (21 Prozent) denkt ernsthaft darüber nach, den Anbieter zu wechseln. Diese Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die dringende Notwendigkeit für Telko-Anbieter, ihre Strategien zu überdenken und anzupassen.
Ein wesentlicher Grund für die Unzufriedenheit der Kunden sind die hohen Kosten bestehender Verträge im Vergleich zu Neuabschlüssen. Laut der Studie sind laufende Mobilfunkverträge im Schnitt 15 Prozent teurer als neue Verträge. Dies führt dazu, dass viele Kunden das Gefühl haben, für ihre Loyalität bestraft zu werden. "Wir sehen aber nach wie vor die Wichtigkeit für Kunden eines stabilen, performanten Netzes, starker Marken und attraktiver Zusatzservices, die Kunden in ihrer Kaufentscheidung berücksichtigen", sagt Kajetan Zwirglmaier, Partner und Global Telco Group Lead bei Simon-Kucher.
Die hohen Opportunitätskosten beim Mobilfunk sind ein weiterer Faktor, der die Unzufriedenheit der Kunden verstärkt. Kunden zahlen derzeit durchschnittlich 15 Prozent mehr als bei Neuabschlüssen. Dies führt zu einer erhöhten Wechselbereitschaft, da viele Verbraucher das Gefühl haben, dass sie durch einen Wechsel zu einem neuen Anbieter erheblich sparen könnten. "Markt-Eintritte neuer Diskont-Anbietern haben die Preis-Leistungs-Wahrnehmung zusätzlich verschlechtert. Telko-Unternehmen müssen dringend die richtigen Hebel in ihrem Portfolio identifizieren, um den Wert ihrer Services wieder in ein besseres Verhältnis zum Preis zu setzen," so Zwirglmaier weiter.
Ein weiterer interessanter Aspekt der Studie ist die Bedeutung von Zusatzservices wie Netflix und Spotify. Laut der Studie würden 58 Prozent der Verbraucher wahrscheinlich einen Mobilfunk- oder Breitbandvertrag abschließen, wenn Netflix inkludiert ist. Bei Spotify sind es ebenfalls bis zu 56 Prozent. Diese Zusatzservices können somit einen erheblichen Einfluss auf die Kaufentscheidung der Kunden haben. "Um den Customer Lifetime Value zu steigern und die Kundenbindung sicherzustellen, gelte es die Kernfaktoren - Zufriedenheit, Loyalitätsmerkmale und ARPU Niveaus - besser zu verstehen und gezielt zu verbessern - zum Beispiel durch ein innovatives Portfolioangebot," betont Zwirglmaier.
Ein weiterer Trend, den die Studie aufzeigt, ist die zunehmende Nutzung von "Unlimited-Tarifen". Bereits jetzt nutzen 55 Prozent der Verbraucher Verträge für unbegrenztes Datenvolumen. Im vergangenen Jahr waren es erst 46 Prozent. "Telko-Kunden nutzen vermehrt Anwendungen mit hohem Datenverbrauch. Das treibt den Übergang von volumen- zu geschwindigkeitsbasierten Mobilfunktarifen an," erklärt Alexander Zimm, Senior Director bei Simon-Kucher. Anbieter, die keine attraktiven Unlimited-Pakete anbieten, könnten somit ins Hintertreffen geraten.
Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie ist das Upselling-Potenzial durch Device-as-a-Service-Modelle. Kunden im DACH-Raum zahlen aktuell im Schnitt eine 26 Euro Prämie für einen Mobilfunkvertrag mit Smartphone. Die Zahlungsbereitschaft liegt grundsätzlich zwischen 15 und 29 Euro. "Bei 29 Euro maximaler Zahlungsbereitschaft für Device-as-a-Service vs. einer 26 Euro Prämie für Mobilfunkvertrag mit Smartphone, ergibt sich ein Upselling-Potential von bis zu 12 Prozent," rechnet Zimm vor. Dies stellt eine erhebliche Chance für Telko-Anbieter dar, ihre Einnahmen zu steigern.
Die Ergebnisse der Simon-Kucher Telko-Studie zeigen deutlich, dass die Telekommunikationsbranche in der DACH-Region vor großen Herausforderungen steht. Die Unzufriedenheit der Kunden mit den Kosten ihrer Telekommunikationsverträge ist hoch, und die Wechselbereitschaft nimmt zu. Anbieter müssen dringend ihre Strategien überdenken und anpassen, um ihre Kunden zu halten und neue zu gewinnen. Dies kann durch die Einführung attraktiver Zusatzservices wie Netflix und Spotify, die Anpassung der Preise bestehender Verträge und die Einführung innovativer Modelle wie Device-as-a-Service erreicht werden.
Die Studie zeigt auch, dass die Nutzung von Unlimited-Tarifen zunimmt und Anbieter, die keine attraktiven Unlimited-Pakete anbieten, ins Hintertreffen geraten könnten. Insgesamt ist klar, dass die Telekommunikationsbranche in der DACH-Region vor großen Herausforderungen steht, aber auch erhebliche Chancen hat, wenn sie die richtigen Maßnahmen ergreift.
Die repräsentative Simon-Kucher Telko-Studie 2024 wurde im Mai 2024 von Simon-Kucher in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut WALR durchgeführt. 1.203 Konsumenten im DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz), insgesamt 8.848 befragte auf globaler Ebene wurden zu Preis-Leistungs-Wahrnehmung, Kaufanreizen, Ausgaben und Kündigungsabsichten befragt. Weitere bzw. vertiefende Studienergebnisse (nur für Presse/Medien/Partnerunternehmen) auf Anfrage. Die Studie-Ergebnisse aus dem Vorjahr (Teil 1, Teil 2 und Teil 3) stehen bereits zum Download bereit.
Simon-Kucher ist eine globale Unternehmensberatung mit über 2.000 Mitarbeitenden in 30 Ländern. Unser Fokus: "Unlocking Better Growth". Wir helfen unseren Kunden, "besser" zu wachsen, indem wir jeden Aspekt ihrer Unternehmensstrategie optimieren, von Produkten und Preisen bis hin zu Innovation, Digitalisierung, Marketing und Vertrieb. Mit rund 40 Jahren Erfahrung in Monetarisierung und Pricing gelten wir als weltweit führend in den Bereichen Preisberatung und Unternehmenswachstum.
Die aktuelle Telko-Studie zeigt, dass über die Hälfte der Verbraucher ihre Verträge als zu teuer empfindet. Jeder Fünfte denkt sogar darüber nach, den Anbieter zu wechseln. Diese Entwicklung könnte den Markt stark beeinflussen, da immer mehr Kunden nach günstigeren Alternativen suchen. Besonders im Bereich der Mobilfunkverträge gibt es viele Optionen, die Sie in Betracht ziehen können. Ein Beispiel dafür ist der EDEKA smart Prepaid-Tarife Vergleich, der Ihnen hilft, die besten Angebote zu finden.
Auch im Bereich der Telekommunikationstechnologien gibt es spannende Entwicklungen. Die Zukunft der Telekommunikation Technologien bietet viele neue Möglichkeiten, die sowohl für Verbraucher als auch für Anbieter interessant sind. Diese Technologien könnten dazu beitragen, die Kosten für Verträge zu senken und gleichzeitig die Qualität der Dienstleistungen zu verbessern.
Wenn Sie über einen Anbieterwechsel nachdenken, sollten Sie auch die neuen Angebote auf dem Markt prüfen. Ein Beispiel dafür ist das 1&1 DSL Angebot für unter 29-Jährige, das speziell für junge Erwachsene konzipiert wurde. Solche Angebote können eine gute Alternative zu teuren Verträgen sein und Ihnen helfen, Kosten zu sparen.